25 Jahre Niedersächsischer Inklusionsrat von Menschen mit Behinderungen (NIR)

Vor genau 25 Jahren, im Februar 1996, haben kommunale Beauftragte und Vorsitzende aus Beiräten für die Belange von Menschen mit Behinderungen einen Landesbehindertenrat in Hannover gegründet. Der Rat setzte sich anfangs mit einer überschaubaren Personenzahl aus 15 kommunalen Behindertenbeiräten und 13 kommunalen Behindertenbeauftragten sowie dem Landesbeauftragten für Menschen mit Behinderungen zusammen. Das Ziel der Gründungsmitglieder war schon damals, als Expertinnen und Experten in eigener Sache aktiv zu sein und sich für die Belange von Menschen mit Behinderungen in Politik, Verwaltung und Gesellschaft für mehr Teilhabe einzusetzen.

Das Leitbild des Rates lautet seit 1996: „Kompetenz und Autonomie von Menschen mit Behinderungen stärken!“ Nach der Umbenennung 2009 von Landesbehindertenrat in „Landesrat“ weist ab 2014 der „Niedersächsische Inklusionsrat von Menschen mit Behinderungen“ (NIR) auch im Namen auf das Verständnis des Rates hin: "Nichts ohne uns über uns".

Zitate der Mitglieder

Die folgenden Zitate einiger Mitglieder des NIR möchte wir feierlich präsentieren:

"Als Gründungsmitglied des damaligen Landesrates wissen wir, es braucht Geduld und ständige Aufmerksamkeit. Noch heute gilt „Nicht über uns ohne uns!“  Mit der Einführung des NBGG 2007 sind wir als Expertinnen und Experten in eigener Sache schlichtweg vergessen worden und kämpfen immer noch um Vertrauen, Mitspracherecht und die Bereitschaft als Beiräte und Beauftragte von Menschen mit Behinderungen uns frühzeitig einzubeziehen."

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Portraitfoto einer lächenlnden Frau mit Kurzhaarschnitt und Brille. Monika Nölting - Vorsitzende des Behindertenbeirates des Landkreises Northeim und Sprecherin des Nds. Inklusionsrates von Menschen mit Behinderungen Quelle: privat

"Seit 1995 engagiere ich mich ehrenamtlich für Menschen mit Behinderungen. In dem Jahr wurde ich in den Vorstand des SoVD-Stadtverbands Hemmoor gewählt, den ich seit 2006 als Vorsitzender leite. Seit 1998 bin ich Mitglied im Kreisvorstand des SoVD Kreisverbands Cuxhaven. Seit 2006 bin ich auch Vorsitzender des Beirats für Inklusion des Landkreises Cuxhaven und Mitglied im Niedersächsischen Inklusionsrat. Meine jahrelange Tätigkeit als Schwerbehindertenvertreter in einem mittelständischen Betrieb habe ich auf dem ehrenamtlichen Bereich weitergeführt. Mir macht es immer noch Spaß, Menschen mit Behinderungen zu helfen und mein Wissen weiter zu vermitteln. Durch die Mitarbeit im NIR konnte ich mein Wissen noch erweitern. Durch die sachkundige Leitung des NIR von Frau Petra Wontorra und ihrer Stellvertreterin Frau Sandra Stein wird man immer wieder neu motiviert. Danke an die Leitung, die Mitarbeiterinnen und allen Mitgliedern des NIR für die bisher geleistete Arbeit."

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Portraitfoto eines lächelnden Mannes mit Brille und grauem Oberlippenbart. Gerd Drewes - 1. Vorsitzender des Beirates für Inklusion des Landkreises Cuxhaven Quelle: privat

"Für mich ist der NIR nicht nur ein Netzwerk, in dem sich die überwiegend ehrenamtlich tätigen Mitglieder für Teilhabe und Inklusion engagieren und gegenseitig informieren: Durch die Vielfalt seiner Mitgliedskommunen und die vertretenen Personen können alle Lebensbereiche und Themen zur Verbesserung von Teilhabe und Inklusion von Menschen mit Behinderungen auch gegenüber Politik und Gesetzgebenden vertreten werden. Dass ehrenamtliches Engagement, unterstützt von hauptamtlichen Strukturen, funktioniert, dafür ist der NIR aus meiner Sicht ein hervorragendes Beispiel."

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Portraifoto einer lächelnden Frau mit dunkelblonder Kurzhaarfrisur. Sylvia Thiel - Behindertenbeauftragte der Region Hannover Quelle: Region Hannover

"Ich engagiere mich ehrenamtlich im Beirat für Menschen mit Behinderungen der Stadt Cuxhaven und dem Inklusionsrat des Landkreises Cuxhaven, weil mir Barrierefreiheit, Inklusion, Empowerment und Partizipation wichtig sind. Als Ansprechpartnerin für Betroffene, für die Stadt- und Kreisverwaltung u.a. kann ich mithelfen, die Ziele der UN-BRK umzusetzen. Die Zusammenarbeit macht mir viel Freude und ich hoffe, dass irgendwann niemand mehr aufgrund seiner Behinderung ausgeschlossen wird."

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Portraitfoto einer lächelnden Frau mit rötlichen lockigen Haaren, die zu einem Zopf gebunden sind. Christine Wagner - Vorsitzendes des Beirates für Menschen mit Behinderungen der Stadt Cuxhaven Quelle: privat

"Mit dem Bestehen des NIR werden wir Menschen mit Behinderungen in Niedersachsen gehört - mal mehr, mal weniger. Damit wir weiterhin Gehör finden, engagiere ich mich! Immer wieder erhalte ich gute Informationen, welche ich als Vorsitzende in Hildesheim gut in unsere Arbeit einfließen lassen kann. Und von der Vernetzung profitieren wir alle! Ein großes Dankeschön an alle, die sich aktiv einbringen!"

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Portraitfoto einer lächelnden Frau mit grauem Kurzhaarschnitt. Marion Tiede - 1. Vorsitzende des Behinderten- und Inklusionsbeirates der Stadt Hildesheim Quelle: privat

"Herzlichen Glückwunsch NIR! Ihr habt mir in meiner ehrenamtlichen Tätigkeit als Beiratsvorsitzende des Landkreises und der Stadt Uelzen und als NIR Regiosprecherin durch kompetente Informationen und Beratung unterstützt und seid ein ganz wichtiges Gremium in der Zusammenarbeit vor Ort und mit der Nds. Landesregierung. Besonders freue ich mich immer auf die NIR Konferenzen, in der jedes Gesetz, alle Anregungen, unerwartete Ideen intensiv diskutiert und abgearbeitet werden.Weiter so NIR! Einen herzlichen Dank an das Team, die Vorsitzende und die Sprecherin."

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Portraitfoto einer lächelnden Frau mit Brille und kurzen blonden Haaren. Birgitt Sörnsen - Regiosprecherin und Beiratsvorsitzende des Landkreises und der Stadt Uelzen Quelle: privat

"Mein Name ist Markus Pieper und ich bin seit 2008 Vorsitzender des Behindertenbeirates des Landkreises Leer. Was mich antreibt, ist zum einen die persönliche Betroffenheit und die damit verbundenen Erfahrungen und zum anderen die Verbindung und der Kontakt zu Betroffenen, mit denen ich etwas bewegen möchte."

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Foto von zwei Männern, die nebeneinander stehen. Der Mann auf der linken Seite steht an Unterarmgehstützen. Markus Pieper - 1. Vorsitzender des Behindertenbeirates des Landkreises Leer Quelle: privat

"Seit 1994 ist im Grundgesetz festgeschrieben, dass „niemand wegen seiner Behinderung benachteiligt werden darf“, im Jahr 2008 ist die UN-Behindertenrechtskonvention in Kraft getreten. Auch Deutschland hat sich durch die Ratifizierung am 26.3.2009 zu ihrer Umsetzung verpflichtet, seitdem hat der Begriff „Inklusion“ auch unsere Öffentlichkeit erreicht. Doch wie steht es bei uns mit dem uneingeschränkten Miteinander? Wie leben wir zusammen? Bekennen wir uns zu Menschen mit Behinderungen? In einer Zeit, in der wir offenbar geneigt sind, zu verdrängen, dass lediglich 10% aller Behinderungen genetisch bedingt sind, die verbleibenden 90% im Laufe des Lebens durch Krankheit oder Unfall erworben? Klar ist, dass sich in den vergangenen zehn Jahren viel getan hat: Barrierefreiheit ist ein Kriterium für die Abnahme von Neubauten, die Zugänglichkeit von Bahnhöfen und Restaurants hat die Diskussion in den Rathäusern erreicht…. Ein wichtiger Fortschritt, denn Mobilität ist die Voraussetzung für Teilhabe. Ein großer Schritt wäre da allerdings, wenn wir Barrierefreiheit nicht als Nachteilsausgleich für einige, sondern als Komfort für alle sehen würden.
In Kindergärten, Schulen und am Arbeitsplatz gibt es immer häufiger einen gemeinsamen Alltag von Menschen mit und ohne Behinderungen, eine Chance, die noch viel zu selten genutzt wird. Denn auch wenn Gesetze und Verordnungen Inklusion voranbringen, stattfinden tut sie vor allem in unseren Köpfen und Herzen. Dafür ist das gemeinsam erlebte Miteinander Voraussetzung!
„Es ist normal, verschieden zu sein!“ Damit diese Worte von Richard v. Weizsäcker in unseren Herzen ankommen und endlich in unserer Gesellschaft Alltag werden, engagiere ich mich im Behindertenbeirat des Landkreises Stade!

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Portraitfoto einer lächelnden Frau sitzend am Tisch mit aufgeklappten PC und Notizbuch. Ute Ramm - Vorsitzende des Behindertenbeirats im Landkreis Stade Quelle: Privat

"Ich arbeite beim Behindertenbeirat im Landkreis Gifhorn mit. Ich will so unsere gleichberechtigte Teilhabe an Bildung, Beruf, Kultur und Sport voranbringen. Barrierefreiheit ist auch ein wichtiges Thema. Außerdem treffe ich auf allen Ebenen viele interessante Menschen – sogar solche fürs Herz."

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Portraitfoto eines lächelnden Mannes mit Brille und grauem Vollbart. Hans-Joachim Hoffmann - 1. Vorsitzender des Behindertenbeirates Landkreis Gifhorn Quelle: privat

"Ich möchte nicht ausgeliefert sein – selbst tätig werden und verändern. Nur wer informiert ist, kann mitreden und Lösungen finden. Dafür bin ich ehrenamtlich als Behindertenbeauftragte aus Osnabrück im NIR tätig. Die Möglichkeit, nicht nur zu reden, sondern mich einzusetzen für eine neue Normalität, Berührungsängste abzubauen, Wertschätzung aufzubauen und Inklusion voranzutreiben, frei nach dem Motto „Geht nicht – gibt’s nicht“, geben mir Kraft und Freude."

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Portraitfoto einer lächelnden Frau mit rötlichem Kurzhaarschnitt und Brille. Petra Mathiske - Vorsitzende des Behindertenforums Osnabrück Quelle: privat

"Ich engagiere mich ehrenamtlich im Behindertenbeirat der Stadt Syke. Unser größtes Projekt war das Ziel die Barrierefreiheit des Syker Bahnhofes. Es wurde erfolgreich abgeschlossen. Wir planen jetzt zum 10-jährigen Bestehen der UN-BRK seit 2020 eine Wanderausstellung mit allen Behindertenbeiräten im Landkreis Diepholz. Wir haben schon sehr viele eindrucksvolle Materialien, Fotos etc. zusammengefügt, um die Erfolge im Landkreis Diepholz der Öffentlichkeit zu präsentieren!"

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Portraitfoto eines lächelnden Mannes mit kurzen grauen Haaren und grauem Bart. Andreas Evenburg - Behindertenbeirat der Stadt Syke Quelle: privat

"Seit 21 Jahren bin ich im NIR dabei. Jetzt wollen wir mit einer Petition endlich erreichen, dass die kommunalen Behindertenbeiräte und -beauftragte in das Nds. Kommunalverfassungsgesetz aufgenommen werden. Es muss eine Pflichtaufgabe werden. Sie sollen die gleichen Rechte wie die Gleichstellungsbeauftragten in den Kommunen erhalten. Dafür kämpfe ich. Ich möchte eine Gleichbehandlung haben für alle Menschen mit Behinderungen. Ich möchte das zum Ausdruck bringen mit den Worten: Miteinander gehen, miteinander verstehen."

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Portraitfoto einer lächelnden Frau mit kurzen Haaren und Brille. Hannelore Kükemück - Beirat für Menschen mit Behinderungen beim Landkreis Northeim Quelle: privat

"Wir (ich) waren (war) unparteiisch von Anfang an dabei und haben in kleinen Schritten GROSSES bewegt!"

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Eine Frau am Mikrophon während einer Rede. Bärbel Pieschke - 1. Vorsitzende des Behindertenbeirates des Landkreises Aurich und der Stadt Aurich Quelle: privat

"Mein Name ist Bernhard Abel, ich gehöre von Beginn an dem Behindertenbeirat des Landkreises Leer an. In meinem Berufsleben war ich, trotz außergewöhnlicher Gehbehinderung, 12 Jahre freigestellter Betriebsratsvorsitzender in einem Industrieunternehmen. Teilhabe war für mich schon immer die Triebfeder für mein Handeln. Mein Engagement im Behindertenbeirat und im NIR sind für mich Verpflichtung, damit unsere Stimme gehört wird. Herzlichen Glückwunsch dem NIR zum 25igsten Jubiläum."

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Foto von zwei Männern, die nebeneinander stehen. Der Mann auf der linken Seite steht an Unterarmgehstützen. Bernhard Abel - stellvertretender Vorsitzender des Behindertenbeirates des Landkreises Leer Quelle: privat

"Mein Name ist Stephan Halfen, ich bin 59 Jahre alt und engagiere mich als ehrenamtlicher Behindertenbeauftragter der Hansestadt Stade. Da ich selbst schwerbehindert bin, liegt es mir am Herzen, mit dafür zu sorgen, dass die Hürden bei den täglichen Herausforderungen, die wir zu meistern haben, abgebaut werden. Das Thema Inklusion ist mittlerweile in aller Munde. Dies müssen wir fördern und umsetzen."

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Portraitfoto eines Mannes mit einer Glatze. Stephan Halfen - Behindertenbeauftragter der Hansestadt Stade Quelle: privat

"Die Region Nord-West grenzt an die Weser und an die Landkreise Cloppenburg, Leer, Friesland, Vechta und Diepholz. Aber unser Engagement für Menschen mit Behinderungen ist grenzenlos und wird auch die nächsten 25 Jahre dafür sorgen, dass die Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft für alle Mitbürgerinnen und Mitbürger in der Region ermöglicht wird."

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Die Regiogruppe Nord-West präsentiert mehrere Bilder von sich als Fotocollage. Jane Holthausen, Maren Merl, Hermann Noelcke, Monka Klimpe, Rita Rockel, Günter Buckmann, Christa Behrens, Tanja Bendix, Andreas Brüggemann, Artur Diegel Quelle: privat

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